Zinggstraße

Zinggstraße, hieß von 1899 bis 1903 Briesnitzer Straße

Verweis Wer war Adrian Zingg?

Externer Link Zinggstraße im Lageplan

Hier ein Bericht des Trachauer Historikers Klaus Brendler aus dem Jahr 2008:

Die Zinggstraße in Übigau 

Zum 1. Januar 1903 wurden die Vorortgemeinden Kaditz, Mickten, Trachau und Übigau nach Dresden eingemeindet. Eine der Folgen in den nun neuen Vorstädten war auch die Umbenennung von Plätzen und Straßen, deren bisherige Namen „in mehreren Vorstädten übereinstimmend vorkommen oder in den älteren Stadtteilen bereits vorhanden waren oder vorhandenen zum Verwechseln ähnlich sind“.

In Übigau, dessen Straßennetz um 1900 weitgehend ausgebaut war, mussten zehn von elf Straßen bzw. Plätzen umbenannt werden. Eine davon war die Briesnitzer Straße (seit 1899), die 1904 den Namen des schweizerischen Malers, Landschaftszeichners, Radierers und Kupferstechers Adrian Zingg (1734 - 1816) erhielt.

Zu den Dresdner Schaffensjahren des Adrian Zingg schrieb der sächsische Heimatforscher und Mitbegründer des Vereins für die Dresdner Geschichte Karl Adolf Hantzsch (1841 - 1920) in „Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen“(1918) wie folgt: 

„Obgleich Schweizer von Geburt, kann man diesen Meister im Zeichnen und Kupferstechen doch gewissermaßen als Sachsen bezeichnen, da von seinen 82 Lebensjahren fünfzig auf seinen Aufenthalt in Dresden entfallen. Nachdem er sich von 1759 – 1766 in Paris eine gründliche Ausbildung erhalten hatte, erhielt er in dem letzterwähnten Jahr eine Ruf nach Dresden als kurfürstlicher Hofkupferstecher und als Lehrer der Kupferstechkunst an der Kunstakademie. Zinggs Bilder bringen Darstellungen von Dresden und von vielen sächsischen Städten, Landschaften des Weißeritztales, des Erz- und des Lausitzer Gebirges, Nordböhmens, vor allem aber der Sächsischen Schweiz, die Zingg, wie von ihm zu recht gesagt worden ist, überhaupt erst künstlerisch entdeckt hat.“

Adrian Zingg, der am 26. Mai 1816 während eines Besuchs der Leipziger Messe starb, gilt gemeinsam mit dem ebenfalls aus der Schweiz stammenden Porträtmaler Anton Graff (1736 – 1813) als Schöpfer des Namens „Sächsische Schweiz“ für das Elbsandsteingebirge. Bekannt wurde dieser Name aber erst durch die Veröffentlichungen des in Struppen geborenen Pfarrers Wilhelm Lebrecht Götzinger (1758 – 1818), dem zu Ehren die Götzinger Höhe (Neustadt/Sa.) mit ihrem 25 Meter hohen Aussichtsturm benannt wurde. 

Die Zinggstraße endete bis mindestens Ende 1988 an der historischen Treppe, die zum Leinpfad an der Elbe führte. Im Zuge der Sprengung des maroden Wohngebäudes Rethelstraße 45 (frühere Pionierkaserne) wurde die Treppe beschädigt. Mit einer darauf folgenden Verpachtung des Bereichs der Treppe ist laut Denkmalschutz nicht mehr nachvollziehbar, wie es zur weiteren Zerstörung der Treppe kam. Nachdem erstmals 2018 durch Dresdner Bürger die Aufmerksamkeit im Ortsbeirat und später im Stadtrat auf das Kulturdenkmal Treppe Zinggstraße gelenkt wurde, kam es 2021 mit Vertretern des Stadtrats und des Denkmalschutzes zu einer Begehung vor Ort. In deren Ergebnis erfolgte die Streichung des Kulturdenkmals durch das Landesamt für Denkmalpflege aus dem Denkmalsverzeichnis, da außer der untersten Stufe und dem Torbogen am Leinpfad nichts mehr von der früheren Treppe vorhanden war. Bei der Verpachtung des Grundstücks durch die Stadt Dresden hatte man keinerlei Auflagen erteilt. 

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