Ewald Bellingrath

Dr.-Ing. E.h. Ewald Bellingrath wurde am 18. April 1838 in Barmen, einem Stadtteil des heutigen Wuppertal, geboren. Nach seinem Studium und kurzer Tätigkeit als Ingenieur im Maschinenbau kam er 1867 nach Dresden. In Ewald Bellingrathder Folgezeit wandte sich Bellingrath, neben weiteren Projekten im Schiffs- und Kanalbau, der Kettenschleppschifffahrt auf der Oberelbe zu, die er maßgeblich gestaltete.  So leitete er den technischen und organisatorischen Aufbau der „Kettenschleppschiffahrt der Oberelbe zu Dresden“, kurz KSO, und wurde im Jahr 1881 zum Generaldirektor der neu gegründeten „Kette, Deutsche Elbschiffahrtsgesellschaft“ ernannt. Diesem Zusammenschluss aus mehreren Einzelgesellschaften, u.a. der KSO, gehörte bereits ein Jahr später das gesamte im deutschen Elbegebiet vorhandene Kettenschiffsmaterial, bestehend aus den 625 km Elbe-Kette von Hamburg bis Schmilka und 27 Kettendampfern. Außerdem besaß sie noch diverse Dampfer anderer Bauart und 107 Schleppkähne.
Die „Frachtschiffahrts-Gesellschaft Dresden“, welche 1876 von der KSO aufgekauft wurde, betrieb seit 1873/74 auf einem Grundstück in Übigau, nur 5 km vor den Toren Dresdens, eine Schiffbauerei. Nach der Gründung der „Kette“ übernahm diese auch die Werftanlagen und baute sie systematisch durch Zukäufe aus. Zunächst nur auf Reparaturen ausgelegt, konnte bald mit dem Bau von Kettenschleppern begonnen werden. Zur Schiffswerft der „Kette – Deutsche Elbschiffahrts-Gesellschaft“ gehörten eine moderne Slipanlage, je eine neue Maschinenbau- und Kesselschmiedehalle, eine Tischlerei, eine Gießerei, Magazine und der heute unter Denkmalschutz stehende Uferkran. Als sich der Niedergang der Kettenschleppschifffahrt durch zunehmende Leistungsfähigkeit der Raddampfer abzeichnete, änderte sich auch die Produktpalette der Werft in Übigau. Das Geschäftsfeld reichte nun von der Fertigung antriebsloser Lastkähne, über Schraubendampfer bis zu Tank- und Marineschiffen. In den Maschinenbauwerkstätten entstanden außerdem Schiffsantriebe, Seezeichen und Dampfmaschinen für den ortsfesten Betrieb.
Dr.-Ing. E.h. Ewald Bellingrath starb 1903 in Dresden und wurde auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz beigesetzt. In Alttolkewitz trägt heute eine Straße seinen Namen.

Text aus:
Ewald Bellingrath – Ein Leben für die Schifffahrt
1. Sonderausstellung im Maschinenhaus und Turm der Schwebebahn Dresden
DVB AG, 2004

 

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