Querverschub der Flügelwegbrücke - 1. Überbau

Am 12. November 2003 erfolgte bereits die Freigabe des westlichen Überbaus der Brücke für den öffentlichen Verkehr ohne Verzögerung. Damit bestand Baufreiheit für die Vorbereitungen des Querverschubes. Um ein Brückenteil an das andere zu schieben, war es notwendig, die Stahlverbundbrücke von den Behelfsbrücken zu trennen. Das erfolgte durch Teilrückbau der Übergangskonstruktionen an beiden Enden der Brücke. Weiterhin mussten die Lager "abgefugt" werden, das heißt die Lager werden vom temporären Unterbau getrennt und der Verschub konnte dann auf den bereits vorhandenen Lagern erfolgen.

Im Laufe der letzten Wochen wurden bereits Stahlträger zwischen den temporären und endgültigen Unterbauten eingebracht, auf denen Edelstahlplatten als Gleitbahn aufgebracht sind. Die Unterseite der getrennten Lager hat eine Teflonbeschichtung.
Die für den eigentlichen Querverschub nötigen Litzenheber wurden nur auf den beiden Strompfeilern befestigt. Je Strompfeiler ein Litzenheber. Richtiger wäre zu sagen Querverzug, da die Brücke nicht verschoben, sondern gezogen wurde. Zur Lagekontrolle wurden auf den Pfeilern Messmarken (als großes Lineal) installiert und die Achse der Endlage sichtbar angezeichnet. Die Lagekontrolle erfolgte mittels vier Fernsehkameras (an den Pfeilern B und C sowie an den beiden Widerlagern). Die Kameras übertrugen die Bilder direkt in die auf der Baustelle befindliche Steuerzentrale der Schweizer Firma VSL, die den Querverschub ausführte.
Ein Gesamtbrückengewicht von 7.660 Tonnen wurde um ca. 9 Meter verschoben.
Es wurde mit einer Reibung von 4 Prozent gerechnet, wobei die Brücke auch bei einer Reibung von 8 Prozent bewegt werden kann.
Die Gesamtkosten der Brücke: ca. 17,30 Millionen Euro, davon reiner Brückenbau: 15,3 Mio Euro davon Straßenbau: 1,3 Mio Euro und Ausrüstung: 0,8 Mio Euro.
Zu einer Verzögerung der Arbeiten kam es am Montag, da die Nacht zuvor in den Container der Fa. VSL eingebrochen wurde und damit alle Vorbereitungen vom Vortag nochmals überprüft werden mussten.