Im Jahre 1903 wurden 9 Dresdner Vororte, darunter auch Übigau und Mickten in die Stadt Dresden eingemeindet. Als das Königreich Sachsen noch eigene Posthoheit (bis 31. Dezember 1867) besaß, wurden diese beiden Dörfer von der Postanstalt Stadt Neudorf betreut.
Naumanns Ortslexikon von 1894 kennt den Ort 'MICKTEN' wie folgt: "Mickten, Dorf, Sachsen, Kreishauptmannschaft und Amtsgericht Dresden, Amtshauptmannschaft und Post-Anstalt Dresden-Neustadt, 1090 Einwohner, Obst- und Weinbau." Schumann schreibt 1819 im "Vollständigen
Staats-, Post- und Zeitungslexikon für Sachsen" : "Mickten, Mückten, auch gewöhnlich Übigau genannt, (!) ist ein unmittelbares Amtsdorf im Königreich Sachsen, im Meißner Kreis, im Prokuratsamt Meißen, am rechten Ufer der Elbe, 3/4 Std. nördlich von Dresden entfernt gelegen. Es besteht aus 17 1/4 Hufen, von denen 2 zum Dorfe Pieschen gehören. 3 Weinberge und ein Busch mit 100 1/2 vollen Schocken stehen unter dem Amte Dresden. Die Bewohner nähren sich vom Wein- und Obstbau. Manche Häuser haben auch die Elbüberfahrt mit Kähnen. Der Ort ist nach Kaditz eingepfarrt."
Nach Naumanns Ortslexikon gab es vier Orte des Namens ÜBIGAU, darunter auch: "Übigau, Dorf, Sachsen, Kreishauptmannschaft und Amtsgericht Dresden, Amtshauptmannschaft und Postanstalt Dresden-Neustadt, an der Elbe, 774 Einwohner, Albumin, Bleizucker-, Farben- und chemische Fabriken, Schiffswerft, Maschinenbauanstalt, Kesselschmiederei, Eisen- und Metallgießerei, Obst- und Weinbau."
Der Ort mit der geringen Einwohnerzahl hatte also allerhand Industrie aufzuweisen. Damit wuchs auch das Bedürfnis für eine eigene Postanstalt. Da wahrscheinlich viele Einwohner von Mickten, wo keine Industrie vorhanden war, nach Übigau arbeiten gingen, kam sicher der Gedanke auf, für beide Orte ein gemeinsames Postamt zu etablieren, zumal auch beide Orte eng beieinander existierten.
Die Postagentur Mickten-Übigau wurde am 1. Mai 1896 mit der Post-Tax-Quadratnummer 1685 eröffnet. Als Postagent fungierte der Kaufmann Hermann Hugo Schäfer, Dorfstraße 2.
Ab 1. Januar 1904 wurde die Postagentur Mickten-Übigau umbenannt in Dresden N 31. Ab 1907 befindet sie sich auf der Rethelstraße 13 und seit 1915 auf der Kaditzer Straße 30. Im Zuge der Postreform wurde das Postamt N 31 mit Wirkung vom 30. September 1991 geschlossen. Der Bereich wurde vom Postamt N 30 auf der Bunsenstraße übernommen. Seit Ende 2007 wurde aus dem sanierten Gebäude ein Wohnhaus.
Am 5. April 2000 wurde das Postamt Bunsenstraße geschlossen und ab 12. April 2000 übernahm die Deutsche Post Filiale im McPaper im Elbcenter, Leipziger Straße 120 alle Postdienstleistungen des früheren Postamtes.
Quelle: Auszug aus "Eine postgeschichtliche Betrachtung von Günter Holfert" aus TBZ Nr. 52 (bearbeitet)