Die "Saxonia" war die erste sächsische, als brauchbar geltende Dampflokomotive (bereits 1815 hatte man in Berlin Lokomotiven gebaut), von J. A. Schubert in der Maschinenbauanstalt Übigau gebaut. Als Vorbild diente eine 1837 an die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie gelieferte Lok "Comet" der englischen Firma Rohtwell in Manchester. Sie hatte eine Spurweite von 1435 mm.
1840 wurde später noch eine zweite Lok mit dem Namen "Phoenix" hergestellt. Von weiteren Lieferungen ist nichts bekannt.
Nach nur neunmonatiger Bauzeit in der Maschinenbauanstalt Übigau absolvierte diese erste betriebstaugliche deutsche Lokomotive bereits im November 1838 Probefahrten auf fertiggestellten Teilstrecken der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn.
Gegen den Widerstand der englischen Konkurrenz nahm Schubert am 7. April 1839, den drei offiziellen Festzügen folgend, auf dem Führerstand der "Saxonia" an der Eröffnung der Dresden-Leipziger Eisenbahn teil. Am 9. April 1839 wurde dann der regelmäßige Eisenbahnbetrieb der 1. deutschen Eisenbahnlinie zwischen Dresden und Leipzig aufgenommen. Man benötigte für diese Distanz zwischen 3 1/4 und 4 Stunden.
Die "Saxonia" war wegen zu hohen Kohleverbrauchs nur bis 1845 in Betrieb, wurde dann als Reservemaschine gewartet und 1858 verschrottet. Verkleinerte Modelle befinden sich im Verkehrsmuseum Dresden und an der TU. Ein Nachbau in Originalgröße erfolgte zum Jubiläum "150 Jahre deutsche Ferneisenbahn" 1989.