Eosander, Johann Friedrich Nilsson (seit 1713 Freiherr Eosander (von) Göthe) ... geb. am 23.08.1669 in Stralsund, gest. am 22.05.1728 in Dresden, Architekt, Militär, Diplomat.
Der gebürtige Schwede kam 1692 an den Berliner Hof, dort ab 1699 als Hauptmann und Hofarchitekt, baute Schloss Grumkau um. 1702 wurde er Generalquartiermeister-Leutnant, 1705 Oberst und Generalquartiermeister, 1707 wurde er als Nachfolger Schlüters Schlossbaumeister, 1709 wurde er Erster Baudirektor und hatte als solcher die Aufsicht über den Bau von etwa 25 Schlössern und Lusthäusern. Zu seinen Bauten gehören Schloß Monbijou (1703-1708), der Umbau des von Grumbkowschen Landhauses zum Schloss Niederschönhausen (1704-1708), die Weiterführung des Schlüterschen Schloßbaus (1706-1713, Westtrakt mit mächtigem "Eosanderportal") sowie der Ausbau des Schlosses Charlottenburg (1704-1713) und die Charlottenburger Stadterweiterung (1702 und 1706).
1713 wurde er unter dem Verdacht der Veruntreuung von Bauunterlagen, Karten, militärischen Plänen und Dokumenten in Unehren aus dem preußischen Dienst entlassen und vor Gericht gestellt. Er trat darauf als Generalquartiermeister in schwedische, 1723 als Generalquartiermeister in kursächsische Dienste. Seit 1723 war er sächsischer Festungsbaumeister.
1724/25 baute er das Schloss Übigau.
Fälschlicherweise ist in der Literatur der Name Eosanders fast ausnahmslos mit dem Nachsatz "von Göthe" vorzufinden. Diese Bezeichnung weist aber nur unter Verwendung "genannt Götha" auf seine Herkunft im schwedischen Göthaland hin.