Eigentlich sollte der Stadtrat am kommenden Donnerstag über den Bau von drei Containerstandorten wie den an der Washingtonstraße abstimmen.
In den geplanten Großunterkünften sollten nach dem Plan von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) rund 1 400 Flüchtlinge unterkommen. Kostenpunkt: über 36 Millionen Euro. Daraus wird vorerst nichts. Nachdem der Stadtrat diese Entscheidung im Dezember auf diese Woche vertagt hatte, verschwinden die Con- tainer nun von der Tagesordnung, wie ein Stadtsprecher am Sonntag mitteilte. Die Ratsvorlage werde überarbeitet. Das ist das Ergebnis der Asyl-Klausur der Rathausspitze mit Landes- und Bundesvertretern am Wochenende. Die rot-grün-rote Mehrheit im Stadtrat hatte die Container-Pläne als zu teuer und wenig sinnvoll abgelehnt. Ob neue Pläne billiger sind, bleibt abzuwarten.
Rot-Grün-Rot hatte sich vor allem deshalb gegen die Containerstandorte ausgesprochen, weil sie teuer sind, aber kaum mehr als fünf Jahre genutzt werden. Stattdessen sollten besser feste Gebäude errichtet werden, in denen später auch sozial Bedürftige wohnen können, so die Begründung der Stadtratsmehrheit. Das Rathaus will nun den Bau von Sozialwohnungen fördern.
Weil es keine Prognosen über die Zahl neuer Asylbewerber gibt, soll nun ein flexibles Konzept entwickelt werden. Das soll teure Überkapazitäten vermeiden. „Wir wollen verhindern, dass es zu einer finanziellen Schieflage in der Stadt kommt“, sagt der Oberbürgermeister. „Gleichzeitig bleibt unser Anspruch bestehen, allen ankommenden Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung zur Verfügung zu stellen.“ So könnte die Stadt Leichtbauhallen kaufen und erst dann in Betrieb nehmen, wenn es die Flüchtlingszahlen erfordern.