Auf der Scharfenberger Straße entsteht auf dem Gelände der Feuerwache Übigau ein modernes Brand- und Katastrophenschutzzentrum mit integrierter Leitstelle.
Es wird für die Landeshauptstadt Dresden und die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz - Osterzgebirge zuständig sein. Die integrierte Feuerwehr- und Rettungsleitstelle disponiert alle Einsätze zur Brandbekämpfung, der technischen Hilfeleistung der Notfallrettung und des Krankentransportes. Sie ist die zentrale Koordinierungsstelle für die Verlegung von Notfallpatienten mit Luftfahrzeugen für den Freistaat Sachsen. Das Vorhaben kostet ca. 28 Millionen Euro. Allein 11,7 Millionen Euro davon werden für den Bau und die Ausstattung der Regionalleitstelle benötigt. Im Herbst 2010 soll die Leitstelle fertig sein.
Das Brandschutz-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzzentrums wird aus Verwaltungsgebäude mit integrierter Regionalleitstelle, Fahrzeughalle und Lager- und Werkstattgebäude bestehen.
Auf vier Etagen und 6 000 Quadratmeter werden im großen Verwaltungsgebäude alle Büros des Brand- und Katastrophenschutzamtes untergebracht. Hier wird auch die Regionalleitstelle und ein Führungs- und Lagezentrum für Großschadenslagen und Katastrophen untergebracht. Der Keller beherbergt die zentrale Haustechnik, Umkleideräume, Lager und Archiv. Angrenzend befindet sich die 2 500 Quadratmeter große Fahrzeughalle für die Einsatzfahrzeuge. Außerdem entsteht ein zweigeschossiges, 3 500 Quadratmeter großes Lager- und Werkstattgebäude. Hier wird u. a. die Desinfektion der Rettungsdienstfahrzeuge eingerichtet.
Um den Energieverbrauch zu senken und Betriebskosten zu sparen, erhält der Neubau: Wasserspartechnik in den Sanitärsystemen, eine Regenwassernutzungsanlage, nutzungsorientierte Aufteilung der Heizkreise, Einzelraum- und Zonenregelung, intelligente Pumpentechnik, Abluft-Abwärmenutzung, präsenzgesteuerte Lüftungsanlagen, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, bedarfsabhängige Kälteanlagen, Abwärmenutzung aus Abwasser.
Das Gesamtvorhaben steuert die STESAD Stadtentwicklung, Projektmanagement, Immobilienmanagement GmbH. Geplant und realisiert wird das Projekt vom Büro agn Niederberghaus & Partner in Halle.
Neues Brandschutz-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzzentrum - warum?
Die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ist derzeit in der Feuerwache Neustadt auf der Louisenstraße. Sie ist seit 1995 in Betrieb. Ihre Ausstattung und Größe ist den künftigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Sie wurde für rund 38 000 Einsätze im Jahr errichtet. Mittlerweile ist die Auslastung bei 135 859 Einsätzen im Jahr 2007 angekommen. Die Zahl der Rettungswachen und der Rettungsdienstfahrzeuge ist gestiegen.
Die Leitstelle verfügt über keinerlei Einsatzreserven mehr. Die Koordinierung der Einsätze wird mit dem alten Leitsystem und der alten Technik immer komplizierter. Es lässt den Einsatz von technischen Innovationen wie zum Beispiel die GPS-Unterstützung überhaupt nicht zu. Moderne Leitstellensoftware kann dieses Problem lösen. Mit dem neuen Zentrum wird es möglich, die Verwaltung des Brand- und Katastrophenschutzamtes an einem Standort zu konzentrieren.
Kurz vor dem Erhalt der Baugenehmigung im Jahr 2007 wurde die Landeshauptstadt Dresden durch den Freistaat beauftragt, die Leitstelle derart zu planen, dass sie die Funktion einer integrierten Regionalleitstelle für die Landeshauptstadt und die damaligen Landkreise Meißen, Riesa-Großenhain, Weißeritzkreis und Sächsische Schweiz erfüllen kann. Somit stieg die zu betreuende Einwohnerzahl von 500 000 auf rund eine Million. Der notwendige Flächenzuwachs, der auch die Unterbringung der zusätzlichen Mitarbeiter der erweiterten technischen Ausstattung beinhaltet, lies eine Integration in das geplante Gebäude nicht zu. Somit kam nur ein Neubau für die neue Leitstelle der Feuerwehr in Frage.
Grundsteinlegung Feuerwache - Schatullenbestückung:
Bürgermeister Detlef Sittel und der Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes, Andreas Rümpel feierten heute gemeinsam mit Bauleuten, Feuerwehr und Kooperationspartnern die Grundsteinlegung für die neue Leitstelle. Schatullenbestückung: Vier Tageszeitungen, Geschäftsverteilungsplan der Landeshauptstadt, Faktum, Ablaufplan der Grundsteinlegung, derzeit gültige Zahlmünzen: 2 Euro, 1 Euro, 50 Cent, 20 Cent, 10 Cent, 5 Cent, 2 Cent, 1 Cent, Unterlagen der Feuerwehr: Jahresbericht Feuerwehr 2007, Festschrift 1. Florianstag, Festschrift Übergabe Feuerwache Übigau. Broschüre Ortsamt Pieschen, Dresdner Stadtteilzeitung „Pieschener Zeitung", Münze Fahnenweihe, Medaille 140 Jahre Berufsfeuerwehr Dresden, Orden für Verdienste im Feuerlöschwesen des Stadtfeuerwehrverbandes.
Quelle: Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden vom 8.12.2008