Die Sächsische Zeitung berichtet heute u.a.: Neuer Förderverein sperrt Bürgerinitiative Schloss Übigau aus - Ein neu gegründeter Verein zur Förderung des Schlosses ist mit der Besitzerin im besten Einvernehmen. Die alte Bürgerinitiative darf das Gelände nicht betreten.
... Doch hinter der traumhaften Kulisse gibt es einen heftige Streit. Ein neuer Förderverein um Initiator und Wirt Winfried Pfeil müht sich seit anderthalb Jahren um das Gelände, hat viel geschafft. Das Unkraut ist verschwunden, der Garten gepflegt, eine Sommerwirtschaft bietet Gästen einen Imbiss an. Partyzelte laden zum Verweilen ein. Es gibt wieder einen Weg zur Elbe hinunter. Nur das Schloss, das ist immer noch geschlossen. Schloss soll geöffnet werden
Das ist es auch, was seit 2005 die Bürgerinitiative Schloss Übigau um Jürgen Naumann anprangert. Das barocke Anwesen aus dem 18. Jahrhundert wurde im Jahr 1999 an den Heidelberger Unternehmer Dieter Schinz verkauft. Aber der schon jahrelang andauernde Verfall ging zunächst ungebremst weiter. Schinz starb am 13. Juni im Alter von 71 Jahren. Seine Frau blieb Schlossbesitzerin. Einen Rückkauf lehnten die Stadträte kürzlich ab.
Winfried Pfeil ist jetzt der Herr vor Ort, im besten Einvernehmen mit der Schlossbesitzerin. Er betreibt den Biergarten und ist zugleich eine Art Hausmeister. Mit dem Chef der Bürgerinitiative will er nichts mehr zu tun haben. „Jürgen Naumann hat sicher viel für das Anwesen getan, aber immer gegen den Besitzer und nie mit ihm. Damit ist jetzt Schluss. Unser Förderverein fährt da eine ganz andere Strategie.“ Das sagt Winfried Pfeil, der bereits im Lingnerschloss eine Sommerwirtschaft betrieb und dort beim Wiederaufbau half. ...
Bedauerliches Fazit ist nur, dass bei diesem nun eskalierten Streit vergessen wurde, um welches Anliegen es eigentlich geht. Die BI Schloss Übigau hat viel erreicht, das Thema öffentlich gemacht und die Geschichte mit großem Engagement aufgearbeitet. Der Förderverein mit Eigentümer, Planer und Schlosswirtschaft-Betreiber wäre eigentlich der passende Partner für die BI, um die Rettung des Schlosses gemeinsam weiter voranzubringen. Leider scheint es hier unüberwindbare Differenzen zu geben, eine vertane Chance für beider Seiten. Schade.