Das dreistöckige Wohnhaus an der Overbeckstraße machte bisher einen verlassenen Eindruck, stand es doch fast zehn Jahre leer. Seit einiger Zeit sind hier die ersten von insgesamt neunzehn jungen Leuten dabei, ihr Kollektivhaus-Projekt mit dem Titel "Mangelwirtschaft" umzusetzen.
Der Name kommt von der alten Wäschemangel, die im Nebenhaus gefunden wurde. Finanziert wurde der Haustraum von kleineren Privatkrediten. Getilgt sollen diese durch die Kaltmiete von 160 Euro pro Einwohner. Insgesamt teilt man sich drei Küchen, sechs kleine Bäder. Der kleinste Wohnraum ist sechs Quadratmeter. Bis Ende Oktober soll alles fertig sein, dann ziehen die ersten Bewohner ein.
Das Haus wurde Anfang des Jahres gekauft und damit für immer entprivatisiert. Dafür sorgt die Mitgliedschaft im Mietshäuser-Syndikat, einem Netzwerk selbst verwalteter Hausprojekte. 87 solcher „Syndikatsprojekte“ unterstützt die Unternehmensholding aus Freiburg deutschlandweit. Das Haus wird von den Bewohnern selbst verwaltet, aber das Syndikat hat ein Mitspracherecht. Die Bewohner haben als Hausverein 51 Prozent, das Syndikat 49 Prozent Anteil.
Das zweistöckige Nebenhaus soll später einmal so ausgebaut werden, dass hier Vereine und Organisationen die Räume nutzen können.