Die Dresdner Stadtentwässerung will in den kommenden Jahren 630 Millionen Euro für die Erweiterung und Sanierung der Abwasseranlagen im Klärwerk Kaditz ausgeben. Das ist die Fortsetzung der Investitionen von über einer Milliarde Euro seit der Wiedervereinigung.
Bisher wurden jährlich 25 bis 30 Millionen Euro investiert, diese Ausgaben sollen bis zum Jahr 2038 auf rund 45 Millionen Euro jährlich steigen. Gründe liegen zum einen im zu erwartenden Bevölkerungswachstum der Dresdner Bevölkerung von 570000 auf 603000 Einwohner bis 2040, aber auch im starken Industriewachstum vor allem im Dresdener Norden. Weiterhin wurden die Anforderungen an die Abwasserbehandlung verschärft. Daraus resultiert der geplante Bau einer vierten Reinigungsstufe. Eine große Investition ist der neue Industriekanal zu neuen Chipwerken im Norden. Für den Gewässerschutz muss mehr Stauraum für Starkregen geschaffen werden, indem mehrere neue Regenüberlaufbecken und Steuerungsbauwerke errichtet werden. Die großen Mengen Abwasser erfordern auch Investitionen im Bereich des Einlaufbereichs des Klärwerks mit Sandfang, Rechen und Pumpwerk. Für die Erweiterung der Biogaserzeugung soll ein zweiter Gasspeicher und für die Schlammbehandlung ein dritter Faulturm errichtet werden. Zur Ergänzung der sechs vorhandenen Nachklärbecken sind zwei weitere Becken geplant. Außerdem soll die biologische Reinigung mit zwei weiteren Belebungsbecken ergänzt werden.
Quelle: SZ vom 26.07.2024