Dank neuer Technologie arbeitet das Klärwerk Kaditz nun noch effektiver. Die sechs Nachklärbecken sind die letzte Reinigungsstufe, bevor das gesäuberte Abwasser in die Elbe fließt. Innerhalb eines guten Jahres wurden sie mit neuer Technik ausgestattet. Am Dienstagmittag konnte das letzte Becken wieder in Betrieb genommen werden.
Den größeren Effekt bringt eine 13 Tonnen schwere Edelstahltrommel, die so breit und hoch wie ein Einfamilienhaus ist. Die spezielle Technik hat die Dresdner Firma Hydrograv entwickelt. Bisher strömte das Abwasser-Schlamm-Gemisch über eine Betonsäule ins gewaltige Nachklärbecken. Dadurch wurde immer wieder der Schlamm aufgewirbelt, der sich bereits fest abgesetzt hatte. Die Flocken trübten so das bereits saubere Wasser, das aus den Überläufen in die Elbe fließt. Das passiert nun nicht mehr.
Durch Innen- und Außenwand der Edelstahltrommel strömt der frische Schlamm jetzt durch einen Schlitz an der Unterseite. Der Schlitz ist höhenverstellbar. Liegt der Schlammspiegel bei trockenem Wetter tief, ist er weiter unten. Bei Regenwetter steigt der Schlammspiegel bis auf 3,5 Meter. Dann hebt sich die Edelstahltrommel samt Schlitz, damit der feste untere Schlamm nicht wieder aufgewirbelt wird.
Das ablaufende Wasser ist wesentlich klarer als bisher. Zudem enthält es viel weniger schädliche Inhalte wie Phosphor oder Kohlenstoffverbindungen. In Summe macht das viel aus. Schließlich werden in Kaditz die Abwässer von rund 650 000 Menschen gereinigt, fließen bereits bei trockenem Wetter 120 000 Kubikmeter in die Elbe. Bei Regen wird schnell die doppelte Menge erreicht. Deshalb hat die Stadtentwässerung 2,1 Millionen Euro für diese neue Technik investiert.