Über die weiteren Arbeiten zum Hochwasserschutz in Bezug auf die Übigauer Insel wird in der heutigen Ausgabe der Sächsischen Zeitung berichtet. Dabei ist die Erhöhung des Deiches für die Kaditzer Kläranlage bereits genehmigt und wird derzeit vorbereitet.
Entlang der Elbe soll der Teil zwischen Autobahn und Flügelwegbrücke geschützt werden. Vorgesehen ist, dass der 1,4 Kilometer lange Deich um rund einen Meter erhöht wird. Dieser schützt das Klärwerk vor einer Flut wie 2002. Im Deich wird eine Innendichtung eingebaut, die zwischen 13 und 15 Meter in den Untergrund reicht. Sie soll für die Gewährleistung der Grundwasserbewegung nötige hydraulische Fenster haben. Baubeginn kann im nächsten Jahr sein und es soll eineinhalb Jahre dauern.
Weitere Projekte sind in Planung. So ist die Genehmigungsplanung für den Schutz der Südseite der Kaditzer Flutrinne zwischen Autobahnbrücke und Böcklinstraße am anderen Ende der Übigauer Insel abgeschlossen. Auf etwa 140 Metern Länge zwischen der Autobahn A 4 und dem Anschluss zur Brücke Washingtonstraße ist eine Geländeregulierung vorgesehen. Zwischen der Washington- und der Sternstraße soll eine rund 863 Meter lange und bis zu 1,20 Meter hohe Hochwasserschutzwand entstehen. Die soll teilweise eine Untergrundabdichtung erhalten. Wenn die Stadt bald über die Planung entscheidet, könnte hier 2026 der Bau beginnen.
Für Altmickten ist ein Schutz vorgesehen, der sich an die Südwand der Flutrinne anschließt. Geplant ist eine etwa 225 Meter lange Flutschutzwand an der Elbe, die von der Böcklinstraße bis kurz hinter die Lindenschänke reicht und zwei im Hochwasserfall mobil zu verschließende Scharten hat. Das längste Stück soll bis zu 1,10 Meter hoch werden. Auf der Mauer sind mobile Aufsätze für den Flutfall vorgesehen, sodass das Ortsbild nicht zu stark beeinträchtigt wird. 2020 erfolgten dazu Abstimmungen mit den vom Projekt Betroffenen. Die Planungsunterlagen wurden Anfang 2023 bei der Landesdirektion zur Genehmigung eingereicht, wo das Verfahren aber noch am Anfang steht. Dort könne der Bau frühestens 2027 beginnen.
Auch Altübigau soll geschützt werden. Für diesen Abschnitt gibt es zunächst eine Vorplanung. Diese sieht auf 175 Metern Länge Flutschutzwände mit einer Höhe zwischen 2 und 4,80 Metern vor. Zudem sollen die vorhandenen Uferwände ertüchtigt werden. In der Mitte ist wie in Altmickten ein mobiler Verschluss aus Aluminium-Elementen geplant, der den Weg zum Ortskern bei Hochwasser verschließt. Bis zum Jahresende wird das Hochwasserschutzkonzept für die Elbe in Sachsen aktualisiert.
Kommentar F. Philipp: Man darf gespannt sein, wie die Gestaltung des Hochwasserschutzbauwerks besonders im Bereich zwischen Lindenschänke und Altübigau geplant ist. Immerhin handelt es sich hier um den unter Denkmalschutz stehenden Leinpfad (siehe Anlage). Im Beschreibungstext wird die Hochwasserschutzmauer und Stützmauer sowie Pflasterung des Weges zwischen Altmickten und Altübigau landschaftsgestalterisch, ortsgeschichtlich und städtebaulich als bedeutend eingestuft.
Ich hoffe nicht, dass diesem Kulturdenkmal das gleiche Schicksal droht, wie der historischen Treppe an der Zinggstraße. Hier wurde entgegen des zeitweiligen Interesses von Stadtbezirksbeirat und Stadtrat das Problem "gelöst", indem die Treppe aus der Kulturdenkmalliste verschwand.
Beschreibungstext Kulturdenkmal Leinpfad in Altmickten/Übigau
Präsentation der Landestalsperrenverwaltung zum Planstand im Jahr 2018